Tanz als Tagesordnungspunkt im Kulturausschuss des Deutschen Bundestags
In seiner 58. Sitzung am Mittwoch, 12. Juni 2024, lud der Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestags sechs Vertreter:innen der Tanzszene zu einem Fachgespräch zum Thema „Stabile Strukturen, wirksame Förderung und starke Netzwerke für den Tanz bundesweit“ ein. Die Sitzung war öffentlich und wurde im Parlamentsfernsehen live übertragen.
Zu den Gästen gehörten neben den Mitgliedern der bundesweiten Initiative Tanz Walter Heun (Projektleitung NATIONALES PERFORMANCE NETZ, Künstlerische Leitung und Geschäftsführung JOINT ADVENTURES), Dr. Kerstin Evert (Mitglied des Netzwerks explore dance – Tanz für junges Publikum, Leitung K3– Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg), Michael Freundt (Geschäftsführung und Projektleitung Dachverband Tanz Deutschland) und Madeline Ritter (Künstlerische Leitung und Geschäftsführung Bureau Ritter) auch Gerda Brodmann-Raudonikis (Leitung esistso!company, Tanztheater der Lebenshilfe Braunschweig) sowie Yohan Stegli (Organisatorische Leitung BUNDESJUGENDBALLETT).
Die Sitzung began um 14:30 Uhr und dauerte 120 Minuten. Das Fachgespräch war der erste Tagesordnungspunkt. Sitzungsort war das Paul-Löbe-Haus, Saal 4.400, Konrad-Adenauer-Straße 1, 10557 Berlin. Die Sitzung wurde im Parlamentsfernsehen live über www.bundestag.de übertragen und dauerhaft in die Mediathek des Deutschen Bundestages eingestellt.
Machbarkeitsstudie für ein Tanzhaus in München
Am 15. März 2022 stellte der BLZT im Beisein des Münchner Kulturreferenten Anton Biebl und unter lebhafter Teilnahme von Politiker*innen, Journalist*innen und Vertreter*innen der Münchner Tanzszene die im September 2021 vorgelegte Machbarkeitsstudie für ein „Tanzhaus in München“ vor. Sie untermauert nicht nur die Notwendigkeit, sondern auch die Realisierbarkeit und Zukunftspotentiale eines Tanzhauses für die Landeshauptstadt.
Um eine größtmögliche Transparenz und Unabhängigkeit zu gewährleisten, wurde die Studie in einem umfassenden partizipativen Prozess mit möglichen Interessent*innen, Partner*innen und verwandten Institutionen in München sowie internationalen Spezialist*innen des Tanzes und der Performing Arts erstellt, für deren Unterstützung und Input der BLZT sich an dieser Stelle herzlich bedankt.
In einem Vergleich von über dreißig potentiellen Orten erwiesen sich das Areal im Kreativquartier mit der Tonnen- und Jutierhalle, das Paketpost-Areal sowie – als Szenario einer weiter entfernten Zukunft – das Viehhof-Areal als besonders geeignet, jeweils unterschiedliche Konzeptionen eines Tanzhauses zu realisieren. An diesen Beispielen erläuterten die Autor*innen der Studie Visionen eines urbanen choreografischen Zentrums der Künste, das lokale Kräfte einbezieht, regionale und internationale Kooperation und Vernetzung schafft und zu einem weithin sichtbaren Leuchtturm der Gegenwartskunst wird.
Die Aufzeichnung der Präsentation steht an dieser Stelle online zur Verfügung:
Walter Heun hat mit dem BR zur Machbarkeitsstudie gesprochen. Das Interview ist hier nachzuhören:
Interessierte können die vollständigen Ergebnisse der Machbarkeitsstudie per E-Mail bei der Administration des BLZT anfordern:
Starke Performance vor dem Brandenburger Tor
Wir waren dabei:
Mitten im politischen Berlin setzt der Tanz mit hunderten Künstler*innen ein Zeichen gegen Kürzungen und für die demokratische Kraft der Kultur – von Tausenden wahrgenommen
Initiiert wurde der Aktionstag „Tanz schafft Zusammenhalt“ vom Dachverband Tanz Deutschland gemeinsam mit Bureau Ritter und JOINT ADVENTURES / NATIONALES PERFORMANCE NETZ.
Verbände und Gewerkschaften aus Kunst und Kultur aller Genres unterstützten den Aktionstag und füllten, gemeinsam mit Künstler*innen und Passanten, den Platz vor dem Brandenburger Tor. In Redebeiträgen, auf Transparenten und in Sprechchören forderten sie eine finanzielle Stärkung der Tanz- und Kulturszene. „Kultur schafft Zusammenhalt“, „Wer kürzt, denkt zu kurz“ und „Berlin, support your freelance artists now!“ waren einige der Slogans.
Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, sprach sich deutlich gegen finanzielle Kürzungen in der Kultur aus. Erklärungen von Politiker*innen ergänzten die Kundgebung, u. a. durch Redebeiträge von: Helge Lindh MdB (Kulturpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion), Konrad Schmidt-Werthern (Stellvertreter des Leitenden Beamten bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien) und Rita Schwarzelühr-Sutter MdB (Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin des Innern und für Heimat).
Begleitet wurde die Kundgebung von einem Programm aus Performances, Präsentationen und Gesprächen. Tänzerische Interventionen brachten die Zuschauer*innen in Bewegung. Alle Teilnehmenden positionierten sich klar gegen Ausgrenzung, Rassismus und Diskriminierung. Der Aktionstag zeigt: Tanz und Kultur sind essenziell für die Gesellschaft und den demokratischen Dialog – eine neue INITIATIVE TANZ ist dringend notwendig.
Michael Freundt, Geschäftsführer des Dachverband Tanz Deutschland, über den Aktionstag: „Als Dachverband Tanz Deutschland haben wir ein klares Zeichen gesetzt: Wir stehen zusammen, um die Tanzszene bundesweit zu stärken. Mit den Statements der Künstler*innen und der Politik sowie den Bildern dieses Tages werden wir auf die Politik zugehen – im Bund und mit unseren Mitgliedsverbänden in Ländern und Kommunen.“
Verfügbar für BLZT-Mitglieder: Musterverträge der Kanzlei Laaser
Eine der größten Herausforderungen im Kunst- und Kulturbetrieb ist das Schließen rechtssicherer Verträge. Um unsere Mitglieder hier zu unterstützen, ist der BLZT dem Mustervertragspool der Kanzlei Laaser aus Berlin beigetreten. Die Kanzlei Laaser berät seit 2015 schwerpunktmäßig Kunst- und Kulturschaffende zu Themen wie Künstlersozialkasse, Zuwendungsrecht, Urheberrecht u.v.m. Im Vertragspool finden sich Musterverträge für vielfältige Bereiche, die Sie nach Ihren persönlichen Bedürfnissen anpassen können. Dramaturgie, Choreographie, Produktionsleitung, Wiederaufnahmen sind nur einige Beispiele. Alle Verträge sind außerdem auch auf Englisch verfügbar.
Wenn Du Mitglied im BLZT bist und Interesse daran hast, den Vertragspool einzusehen, wende dich sich bitte an Hanna Volk unter info@blzt.de.
Mehr Informationen zur Kanzlei Laaser und ihrer Arbeit findet ihr hier:
Für den Tanz in Bayern
Der Bayerische Landesverband für zeitgenössischen Tanz (BLZT) vertritt seit über zwei Jahrzehnten die Interessen der Tanzschaffenden in München und Bayern und ist auf Bundes- und Länderebene die politische Vertretung des Tanzes in Bayern. Der BLZT versteht sich als Bindeglied zwischen den Tanzschaffenden, der Kulturpolitik und der Öffentlichkeit in Bayern. Aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst unterstützt der BLZT bayernweit professionelle Produktionen, Aus- und Weiterbildungsprojekte, sowie Veranstaltungen im Bereich zeitgenössischer Tanz. Eine Fachjury entscheidet über die Förderungen.
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Der BLZT unterscheidet zwischen zwei Arten der Mitgliedschaft: Einzelmitgliedschaft und institutionelle Mitgliedschaft
Einzelmitglieder sind natürliche Personen. Institutionelle Mitglieder sind Tanzinstitutionen und werden von einer dazu berechtigten Person im Verband vertreten.
Beide Arten von Mitgliedern haben vollumfängliches Mitsprache- und Mitwirkungsrecht im Verband. Sie können an den Versammlungen teilnehmen, den Vorstand wählen, sich selbst wählen lassen sowie Ideen einbringen und Projekte initiieren.
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